Als engagierter Videofilmer ist man immer auf der Suche nach neuen Perspektiven. Da liegt es doch nahe, vielleicht mit einem Kopter Luftaufnahmen zu drehen und diese in das Filmprojekt einzubinden. In diesem Beitrag schauen wir uns den “Quadrokopter Phantom 2 Vision plus“ von DJI an. Außerdem erfahren Sie, was sonst noch beim Kopter-Fliegen zu beachten ist.
Wenn
man noch nie ein Modell geflogen hat, so kann es sinnvoll sein, sogenannte Prop
Guards zu montieren, die es als optionales Zubehör gibt. Diese verhindern, dass
die Propeller abbrechen, wenn der Kopter bei den ersten Landeversuchen einmal
umkippen sollte.
Ebenso
sind sie beim Fliegen in Innenräumen sinnvoll.
Dieses ist aber nur erfahrenen Piloten zu empfehlen, da dann die
Satelliten-Unterstützung entfällt und ein anderer Flugmodus gewählt werden muss!
Die
Abmessungen des Vision Plus betragen damit ca. 50 x 50 Zentimeter. Ca. 1.2 Kg bringt das Fluggerät auf die Waage.
Als Energieversorgung dient ein 5200mAh LiPo Akku. Dieses
ist ausbalanciert und hat eine Statusanzeige. Die Flugzeit beträgt damit ca. 20
Minuten.
In meinen ersten Testflügen habe ich
festgestellt, dass „sicheres Fliegen" nur bis ca. 16 Minuten gegeben ist. Dann
kann sich die Energie sehr schnell verringern.
Da wir ja mit unserer richtigen Handycam mit 50 Bildern pro
Sekunde drehen, die Vision Cam aber mit 60 Bildern aufnehmen kann, kommt es
beim Zusammenschnitt der Aufnahmen zu einem unschönen ruckeln.
Ich habe deshalb eine weitere Möglichkeit ausgewählt: 25 B/s 50Hz In
dieser Einstellung wurden auch die in diesem Beitrag gezeigten Aufnahmen
gedreht.
Aufgenommen wird mit 14 Megapixeln in Full
HD 1080P auf. Alternativ sind auch Fotos möglich, die im JPEG oder auch
RAW-Format abgespeichert werden.
Die Kamera ist an einem neuartigen 3D-Achs
Gimbal befestigt. Hiermit werden die Bewegungen des Kopters während des Fluges
ausgeglichen, vergleichbar mit dem Einsatz eines Stadycam beim Laufen. Zusätzliche
Dämpfer entkoppeln die Kameraeinheit von den Vibrationen des Kopters und
gewährleisten ein ruhiges Videobild.
Die Fernsteuerung arbeitet im 5,8 GHz Bereich. An ihr befindet
sich ein WiFi Repeater, der im 2,4 GHz Bereich eine Verbindung aufbaut. Mit ihm
wird auf auf einem Smartphone oder Tablet das Kamerabild in Echtzeit angezeigt.
Dadurch haben wir eine optimale Bildkontrolle.
Bevor
wir nun den ersten Flug starten können, muss noch eine APP installiert werden.
Diese ist für IPhones als auch für Android Smartphones erhältlich.
Mit ihr nehmen wir die ersten Einstellungen vor. Dazu zählt unter anderem auch
die Vorschau-Einstellung der Kamera.
Unter dem Menüpunkt “Camera“ bekommen wir das Livebild angezeigt.
Außerdem erhalten wir weitere Informationen, wie die Satellitenanzahl,
Akkustand, und ob eine Speicherkarte eingelegt wurde. Auf der linken Seite
betätigen wir die “Tilt-Funktion“ der Kamera. Wir können sie um 90 Grad nach
unten schwenken. Somit sind auch Kopfüberaufnahmen möglich. Ein Kompass zeigt
uns die Flugrichtung des Kopters an. Unterhalb des Videobildes können wir die
Höhe und Geschwindigkeit des Vision plus ablesen.
Auf
der rechten Seite lösen wir die Videoaufnahme oder die Fotofunktion aus. Beides gleichzeitig geht derzeit nicht. In
den erweiterten Einstellungen werden weitere Videoeinstellungen festgelegt.
Normalerweise könnten wir nun loslegen. Aber vorher haben wir
natürlich das englischsprachige Handbuch gelesen ( Deutsch ist als PDF in
Vorbereitung) und die Assistenten-Software am PC installiert. Hiermit können
wir nun die Firmware aktualisieren und diverse Einstellungen in der Software
anpassen.
Wichtig sind nun folgende Dinge bevor wir
starten können:
Bevor
wir nun direkt mit dem Fliegen beginnen, gibt es einige Dinge, die wir wissen
und beachten müssen. Dazu zählt zunächst eine Haftpflichtversicherung für
Quadrokopter. Mitversichert werden muss unbedingt eine private und gewerbliche Nutzung
für Foto- und Video-Aufnahmen. Letztere ist nötig, wenn wir Videos oder Fotos beispielsweise
im Internet veröffentlichen möchten. Der Versicherungsschutz sollte weltweit, mit Ausnahme der USA / US-Territorien / Kanada
bestehen und auch das Fliegen außerhalb von Modellflugplätzen ermöglichen. Die
Jahresprämie hierfür beträgt, bei gewerblicher Nutzung, ca. EUR 150,00 p.a.
Dann benötigen wir noch eine allgemeine
Aufstiegsgenehmigung. Dafür muss das Fluggerät weniger als 5kg inklusive Nutzlast wiegen und darf über keinen
Verbrennungsmotor als Antrieb verfügen. Menschenansammlungen, z.B. bei
Volksfesten dürfen nicht überflogen werden. Das gleiche gilt für
Katastrophengebiete, Unglücksorte, Industrie- oder militärische Anlagen und
Kraftwerken. Innerhalb von naturschutzrechtlichen Schutzgebieten ist die zuständige
Naturschutzbehörde vorab zu informieren. Natürlich wird nur auf Sichtweite des Steuerers geflogen und die
maximale Aufstiegshöhe von 100 Meter muss eingehalten werden. In der Nähe von
Flughäfen gelten weitere Vorschriften. Beantragt wird die Aufstiegsgenehmigung
bei der zuständigen Luftfahrtbehörde der Länder. Die Genehmigung kostet zwischen
EUR 120,00 und 200,00 für zwei Jahre je Bundesland. Eine weitere Genehmigung
für ein anderes Bundesland ist dann aber kostengünstiger.
Eine
Genehmigung vom Grundstückseigentümer benötigen wir noch für unseren geplanten
Startplatz und gegebenfalls für das zu überfliegende Grundstück. Auf einer
öffentlichen Fläche ist das nicht erforderlich. Innerhalb geschlossener
Ortschaften sollte man die Polizei oder das Ordnungsamt über unser Vorhaben
informieren. So wissen diese Bescheid, wenn sich Anwohner bei
ihnen melden würden.
Den Datenschutz müssen wir ebenfalls
einhalten. Wir dürfen nicht in den Bereich der privaten Lebensgestaltung Dritter
eindringen, also mal eben schauen, was der Nachbar in seinem Garten so macht.
Auch Urheber- und Persönlichkeitsrechte sind zu wahren.
Das
alles hört sich zunächst aber alles aufwendiger an, als es schließlich ist.
Nachdem
wir am Startpunkt den Kompass kalibriert haben, sind wir “Ready for take off“.
Durch
das GPS-System ist der Kopter auch für Flug-Anfänger relativ einfach zu
steuern.Zahlreiche Assistenz-Systeme unterstützen den Piloten. Dazu zählen eine automatische Coming-Home-Funktion und eine automatische Landung wenn die Akkus zu Ende gehen.
Dann
geht er aber an der Stelle vertikal runter an der er sich gerade befindet.
Die
Originalaufnahmen haben einen sogenannten Fischaugeneffekt, der je nach
Kameraneigung und Objekt mehr oder weniger auffällt. Den
können wir aber mit der Defisher-Software ohne größere Bildbeeinträchtigungen
korrigieren, wenn wir möchten.
Lieferumfang
des Kopters:
Fernsteuersender,
14MP Full HD Kamera mit 4GB MicroSD-Karte, 3-Achs Kameragimbal, WiFi
Reichweitenverstärker, LiPo-Flugakku 3S
5200mAh, 230V Ladegerät, 2x Propellersatz und diverse Kleinteile als
Ersatzteile. Alternativ gibt es ein Set, das zusätzlich ein zweites Akku zum Sonderpreis enthält.
Der
Anschaffungspreis beträgt ca. EUR 1.159,00.
Alle Angaben ohne Gewähr!
Alle Angaben ohne Gewähr!
Weiterführende
Informationen:
Herstellerlink:
http://www.dji.com/product/phantom-2-vision-plus
Möglichkeit
der Haftpflicht-Versicherung für Quadrocopter:
https://www.ssl-id.de/deutsche-modellsport-organisation.de/form_firmenkunden_mit.php
Alles
“Rund um den Kopterflug“ mit gleichgesinnten: http://www.kopterforum.de/
Aufstieg
von „Unbemannten Luftfahrtsystemen“: http://www.brd.nrw.de/verkehr/flugplaetze_flugbetrieb/UAV-Aufstieg.html
Defisher: http://www.prodad.com/home/products/video_optimization/300546449.xhtml
Defisher: http://www.prodad.com/home/products/video_optimization/300546449.xhtml
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen