Freitag, 15. Februar 2013

Videofilmen mit der Canon EOS 6D


 
Von Canon gibt es die neue EOS 6D. Und die schauen wir uns in diesem Beitrag, aus der Sicht eines Videofilmers, einmal näher an.

Die EOS 6D ist der Einstieg in die Welt des Vollformates. In der kompakten DSLR wurde ein 20,2 Megapixel Vollformatsensor verbaut. Dazu später mehr. Der Body besteht  zum größten Teil aus einer Magnesium-Legierung. Er  fühlt sich sehr gut an. Gummierungen sind an den entscheidenden Stellen platziert und Dichtungen schützen gegen Staub und Feuchtigkeit.

Auf der linken Seite ist hinter einer Abdeckung ein 3,5mm Stereo-Mini-Klinkenanschluss vorhanden. Daneben jeweils ein HDMI- und USB-Out Anschluss. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich der Slot für die SDHC oder SDXC Karte. Ein Kopfhöreranschluss ist nicht vorhanden. Ein Mono-Mikrofon wurde an der Frontseite verbaut. Ob der Fernauslöseranschluss, ebenfalls an der Seite verbaut, auch beim Videofilmen funktioniert, konnte mangels Fernbedienung nicht ausprobiert werden.

Das LCD Panel zeigt den jeweiligen Kamerastatus an. Am Modus-Wahlrad stehen verschiedene Kreativprogramme zur Auswahl. Die ISO Empfindlichkeit kann zwischen 100 und 12.800 eingestellt werden, erweitert sogar auf 25.600.

Ein produktspezifischer Akku sorgt für die Energieversorgung. Mit einer Akkuladung können-  je nach Umgebungstemperatur - bis zu 1.090 Fotos geschossen werden. Bei meinen Testaufnahmen (bei -4 Grad Celsius!) reichte das Akku 2,5 Stunden. Es konnte ungefähr eine Stunde Video aufgezeichnet werden.

Zum Lieferumfang gehören außerdem ein Ladegerät, Trageriemen, ein USB- und  Stereo AV Kabel sowie mehrsprachige Bedienungsanleitungen. Je nach Ausstattungsvariante wird auch ein Objektiv mitgeliefert.  Ich verwende hier ein Canon Zoomobjektiv mit einer Brennweite von 24-105mm. Hier wird auch der Bildstabilisator eingeschaltet. Ein elektrisches Zoom betätigt durch eine Zoomwippe gibt es nicht. Aber mit einer DSLR wird in der Regel auch nicht gezoomt, sondern mit unterschiedlichen Brennweiten gearbeitet.

Am Blitzschuh kann sämtliches Videozubehör ohne Adapter befestigt werden, wie zum Beispiel eine externes Mikrofon oder Videoleuchte. Dort, wo sich bei anderen Kameras ein integrierter Blitz befindet, hat Canon eine WLAN-Schnittstelle und GPS Empfänger eingebaut. Dadurch ist es möglich, seine Reiseroute nach zu verfolgen. Im GPS-Logger Modus zeichnet der Empfänger die GPS-Daten der Reise selbst dann auf, wenn die Kamera ausgeschaltet ist. Bei Videoaufnahmen werden die zu Beginn der Aufnahme zutreffenden Geo-Daten aufgezeichnet. So weiß man auch hier, wo man was, wann, gedreht hat.

Unterhalb des Suchers befindet sich ein LCD Monitor mit einer Bilddiagonale von 8 cm.

Wird die Kamera eingeschaltet, so erfolgt zuerst eine Sensorreinigung. Im Menü nehme ich die gewünschten Einstellungen vor. Es gibt die Möglichkeit, Hilfslinien, eine Wasserwaage und im manuellen Modus den Ton-Pegel hinzu zuschalten.

Eine Videoaufnahme (PAL oder NTSC) kann in drei Formaten erfolgen: In 640 x 480 Pixel, also im Format 4:3, in 720P und Full HD, also 1920 x 1080 Pixel. Das Autofocus muss bei Videoaufnahmen abgeschaltet werden. Die Videoszenen werden im Format “MOV“ abgelegt. Die maximale Szenenlänge kann bis zu 29 Minuten und 59 Sekunden betragen. Dann wird eine neue Datei erstellt.

Im Modus Video wird der Sucher abgeschaltet. Auf dem Display können aber Zusatzinfos eingeblendet werden. Bei der Aufnahme von Full HD-Videos, in 1080p, steht das volle Potential lichtstarker Objektive zur Verfügung; und die Möglichkeit zur manuellen Steuerung ist ideal für Cinema-Effekte.

Um außergewöhnliche Perspektiven zu erhalten ist demnächst eine App zur Kamera-Fernsteuerung erhältlich. (Stand Ende Januar 2013).

Dann kann man auch darüber den Bildausschnitt festlegen, die Blende und Schärfe steuern und natürlich die Bilder auf dem Smartphone anschauen. Auch das Hochladen und Übertragen von Bildern ist damit drahtlos möglich. Leider werden durch die APP nur die Fotofunktionen unterstützt. Video bleibt außen vor.

Die Canon EOS 6D hat schon was. Einen Videofilm, nur mit einer solchen DSLR zu drehen,  reizt mich schon, wobei ich dann doch ein schwenkbares Display vermissen würde. Durch die Verwendung eines externen Monitors kann man das ja erreichen, aber dadurch wird die ganze Angelegenheit dann doch ziemlich umfangreich und schwer.

Zusatzinfos zu meinen Testaufnahmen
Alle Szenen wurden in der „automatischen Belichtung“ erstellt. Der Ton aller Tagesszenen wurde mit einem externen Aufsteckmikrofon aufgezeichnet. Die Abendaufnahmen, bei späterer Dämmerung, mit dem eingebauten Mikro. Die Szenen "Kleiderbügel" und " Bank mit Schnee" wurden in vollem Weitwinkel aufgenommen. Trotzdem kann man schön mit der Tiefenschärfe arbeiten.

Die Canon EOS 6D ist inkl. Objektiv für EUR 2.500,00 verfügbar.

Mehr Infos erhalten Sie hier:
 
Zusatzinfo eines Zuschauers:
Es gibt eine Firmware ist von www.magiclantern.fm bei meinem Download war damals auch eine Bedienungsanleitung mit dabei, wenn auch auf English wie die Firmware auch. Die wird einfach auf die SD gespeichert mit der man filmen möchte. Entweder man tauscht die SD, oder das Menü in der Kamera, wenn man wieder die Orginalvariante nehmen möchte. Funtioniert mit ziemlich allen Canon aus der Spiegelreflexreihe.

Alle Angaben ohne Gewähr.